Global und doch persönlich: Marktforschung mit CATI

Titelbild eines Artikels über den Erfinder des Telefons Graham Bell, der Marktforschung via CATI möglich machte.
Düsseldorf, 25.05.2023

CATI steht für Computer Assisted Telephone Interviewing.

Ja, Sie haben richtig gelesen: Das Telefon, das Alexander Graham Bell im Jahr 1876 in Boston entwickelte. Aber gerade weil es das Telefon seit 147 Jahren gibt, hat es den Test der Zeit überstanden: Heute gibt es auf der Welt mehr Handyverträge als Menschen. Laut statista, nutzen im April 2023 5,2 Milliarden Menschen das Internet, aber bereits 2021 konnten mehr als 7 Milliarden Menschen per Telefon erreicht werden. Und das Telefon bietet einen weiteren einzigartigen Vorteil gegenüber allen Erhebungsmethoden. CATI lässt sich nicht nur global skalieren, sondern ist vor allem eines: persönlich.

Auf der Welt gibt es mehr Mobilfunkverträge als Menschen

Mobilfunkverträge pro 100 Personen in 2020 Quelle: Our World in Data / World Bank / World Telecommunication / ICT Indicators Database – International Telecommunication Union

Der persönliche Draht als Schlüssel zum Erfolg: Die Interviewer

Denn fast wie in einer Face to Face Befragung sprechen bei CATI Menschen direkt miteinander. Das persönliche Gespräch erhöht die Qualität der Antworten, eliminiert falsche Teilnehmer und schätzt die Teilnehmer wert. Der entscheidende Faktor sind dabei die Interviewer – wenn diese gut ausgebildet sind, können Sie aus Probanden Geschichtenerzähler machen.

Aber wie genau stellen professionelle Interviewer sicher, dass das andere Ende der Leitung bessere Daten liefert?

Interviewer finden die richtige Zielgruppe


Der Interviewer stellt sicher, dass die richtige Person die Fragen beantwortet. Indem sich der Interviewer zur richtigen Person in der Familie oder dem Unternehmen durchfragt. Durch sogenannte Screening-Fragen wird dann sichergestellt, dass die Person auch wirklich in die Zielgruppe der Studie passt. Bei einer CATI-Untersuchung gibt es also keine „falschen“ Teilnehmer, die die Resultate kompromittieren würden. 

Interviewer extrahieren mehr Informationen von Teilnehmern

Um eine inhaltliche Tiefe zu erreichen, benötigt Marktforschung häufig auch offene Fragestellungen. Offene Fragestellungen sind Fragen auf die es keine vordefinierten Antwortmöglichkeiten gibt, sondern die Befragten mit ihren eigenen Worten antworten. Fallen die Antworten dann jedoch lückenhaft oder mehrdeutig aus, kann der Interviewer nachhaken, damit die Aussage brauchbar wird. In „unpersönlichen“ Erhebungen ist das schlicht nicht möglich.

Interviewer führen und kontrollieren das Interview

Die telefonische Führung durch den Interviewer schafft nicht nur das nötige Vertrauen beim Teilnehmer, sondern auch die nötige Kontrollqualität. Das fatale „schnelle Durchklicken bis zum Schluss“ – was passieren kann, wenn der Proband die Geduld verliert – wird ausgeschlossen. Nicht zuletzt im Onlinebereich ist das kein unbekanntes, aber ein schwer zu lösendes Problem.

Interviewer haben ein Gespür für ehrliche Antworten


Geschulte Interviewer wissen um die Gefahren von „sozial angepassten Antworten“, z.B. die Tendenz von Menschen, im Zweifel lieber mit der Mehrheitsmeinung zu antworten. Möglichst neutrale Frage-Formulierungen und eine überlegte, sensible Gesprächsführung des Interviewers werden genau das verhindern.

Interviewer stellen konsistente Antworten sicher

Erfahrene Fragensteller merken und reagieren sofort, wenn die Antworten Inkonsistenzen aufweisen – ganz egal, ob die Testpersonen solche nun aus Nachlässigkeit oder sogar aus Absicht geben. Nur mit der sofortigen Intervention des Interviewers lassen sich am Ende unbrauchbare Datensätze vermeiden.

Interviewer schätzen die Teilnehmer wert


Schon die bloße Existenz eines leibhaftigen Marktforschers am anderen Ende der Telefonleitung führt zur Wertschätzung des Teilnehmers. Gerade in B2B und B2C Befragungen fühlen sich die Kunden von „ihrem Unternehmen“ gehört und anerkannt, was die Bindung zum Unternehmen steigern kann.

Zurück zu Bell.


Bell könnte auf seine Erfindung immer noch mächtig stolz sein. Zwar ist das Telefon nicht mehr neu, basiert dafür aber auf einer bewährten Technik und ist global noch präsenter als das Internet – und bietet somit die größtmögliche Erreichbarkeit. Auch in unseren modernen Zeiten bleibt die Telefonbefragung also eine erstklassige Methode, um der globalisierten Gesellschaft gerecht zu werden und dabei trotzdem persönlich zu bleiben.   

Alle Daten und Fakten zu mehr als 40 Jahren CATI bei AMR finden Sie auch hier!